Sehen Sie sich hier diese kleine Skulptur an. Stein auf Stein ist aufgeschichtet. Alle Steine befinden sich miteinander in einem Gleichgewicht. Jeder einzelne Stein gibt dem anderen an seinem ganz individuellen Ort eine gewisse Stabilität. Jeder der Steine hat seinen ganz besonderen Platz und auch seine Aufgabe.
Ebenso leben Menschen laut dem systemischen Ansatz in verschiedenen Systemen und sind dort Teil des Ganzen: in der Familie, in einer Partnerschaft, im Berufsleben, in der Schule, in ehrenamtlichen Strukturen usw.
Jede Person gibt im und dem System Stabilität und wird auch durch andere stabilisiert.
In jedem funktionstüchtigen System herrscht, laut dem systemischen Ansatz, eine besondere Ordnung, Kommunikation und Interaktion. D.h. Menschen leben, kommunizieren und verhalten sich so in ihren menschlichen Beziehungen mit- und zueinander wie es sich bis heute bewährt hat.
Würde nun hier in dieser Formation die Position nur eines Steines verändert werden, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Es könnte sogar sein, dass das Bauwerk einstürzt. Auch im menschlichen Miteinander fürchten zum Teil die Beteiligten oft unbewusst diesen Eingriff. Aus diesem Grund passen sich Menschen in ihren (Lebens-) Situationen an; sogar auch dann, wenn sie dabei hoch unzufrieden sind. So kann es sein, dass Menschen in Umständen bleiben, in denen sie nicht glücklich sind.
Die Begründerin der systemischen Familientherapie Virginia Satir beschreibt diesen Umstand in folgendem therapeutischen Glaubenssatz so:
„Die meisten Menschen ziehen die Vertrautheit dem Sich-Wohlfühlen vor, besonders in Stresssituationen“.
Ziel der systemischen Therapie ist es nun, Menschen in eine möglichst weite und umfassende Wahlfreiheit in allen Bereichen des Lebens führen. Dazu begibt sich der Therapeut* mit dem Klienten* auf die Suche
nach neuen, individuellen Lösungs- und Handlungsmöglichkeiten.
Die systemische Therapie möchte, dass Menschen frei, selbstbestimmt, eigenverantwortlich und reflektiert (Lebens-) Entscheidungen treffen können.
Virginia Satir betont in ihrer Lehre den hohen Wert eines jeden Menschen. Aus diesem Grund soll er seine gottgegebene Wahl- und Entscheidungsfreiheit leben dürfen und können.
In der systemischen Therapie gilt der Klient als Fachmann seines* Lebens. Nur das betroffene Individuum trägt in sich die Idee seiner* persönlich bestmöglichsten Lösung der Situation.
Aufgabe des Familientherapeuten* ist es, den Klienten* auf diesem Weg so zu begleiten, damit dieser* den besten, für ihn* gehbaren Weg findet und seine* menschliche Würde leben kann.
Teil der systemischen Therapie kann zum Teil auch der Rückblick in die eigene Herkunftsfamilie sein. Dabei bleibt sie jedoch nicht stehen, sondern nutzt die Erkenntnisse aus diesem Rückblick vielmehr dazu, damit der Mensch im „Hier“ und „Heute“ tragfähige und selbstbestimmte Entscheidungen für die Zukunft treffen kann.
Für den begleitenden Prozess nutzt die systemische Therapie vielfältige, kreative und tiefgängige
Methoden.
Sie ist ein wissenschaftlich anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren, das als
- Einzel-,
- Gruppen-,
- Paar- oder
- Familientherapie
durchgeführt wird. Alle verschiedenen Formen sind frei kombinierbar und haben unter verschiedenen
Aspekten ihre jeweils ganz spezielle Zielsetzung. Selbstverständlich biete ich alle möglichen Formen der
systemischen Therapie, Beratung und Begleitung in meiner Praxis an.
* Hier wurde aufgrund der besseren Lesbarkeit auf die Genderschreibweise verzichtet. Natürlich bezieht sich der
gesamte Text aber auf Frauen und Männer.